Blind Spot Intervention
An Exhibit
Was haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Statuen zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Statuen stehen im öffentlichen Raum und erinnern an einflussreiche Persönlichkeiten der Vergangenheit, während Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler meist in ihren Büros oder Laboren arbeiten… Doch nicht alle Wissenschaffende bleiben nur noch an ihrem Arbeitsplatz. Einige suchen nach neuen Wegen, um das gesellschaftliche Bewusstsein für das zu schärfen, was wissenschaftliche Erkenntnisse seit Jahrzehnten bestätigen: Wir befinden uns mitten in einer unumkehrbaren Klimakatastrophe und einem verheerenden Verlust der Biodiversität. Diese Entwicklungen verstärken Ungerechtigkeiten und schränken Freiheit, Gesundheit sowie das allgemeine Wohlbefinden ein.
Am 11. und 12. Februar 2025 präsentiert Scientist Rebellion im Open Tiny Kiezkiosk in Berlin-Neukölln Bilder von Aktionen, bei denen Statuen die Augen verbunden bzw. wo sie geknebelt wurden. Mit dieser Installation bringen wir unsere Wut über die Untätigkeit der öffentlichen Hand zum Ausdruck, da eigentlich tiefgreifende, schnelle und nachhaltige politische Maßnahmen eiligst notwendig sind, um Leben zu retten. Die ökologische Krise wird schon lange von der wissenschaftlichen Gemeinschaft als Notfall eingestuft – und doch bleibt sie politisch weitgehend unbeachtet.
“Hört auf die Wissenschaft!" ist das Motto der ersten Fotoserie, die Statuen berühmter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Knebeln zeigt. Obwohl Wissenschaffende seit Jahrzehnten über die Krise aufklären, sorgen politische Interessen und Lobbyismus dafür, dass unbequeme wissenschaftliche Erkenntnisse unhörbar bleiben.


Die "Probier's mal mit Gemütlichkeit"-Serie thematisiert die Gewalt, der die Klimabewegung ausgesetzt ist, wenn sie versucht, die Realität der Krise für alle Bürgerinnen und Bürger hörbar zu machen. Dazu haben wir die Berliner Buddy Bären, die für friedliches Zusammenleben stehen, mit Augenbinden versehen – ein Hinweis auf das fehlende öffentliche Entsetzen selbst bei unverhältnismäßiger Polizeigewalt.
Mit der Ausstellung möchten wir unsere Besucherinnen und Besucher dazu einladen, über ihre eigene Sicht auf die Polykrise nachzudenken. Welche Emotionen wecken die Bilder in Ihnen? Wie stellen Sie sich den öffentlichen Raum sowie die Rolle von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, von Bürgerinnen und Bürgern vor? Alle sind eingeladen, eigene Gedanken und Gefühle in Worten oder Zeichnungen festzuhalten und so den Open Tiny Kiezkiosk mit neuen Perspektiven und Ideen für Handlungsmöglichkeiten – und vielleicht auch mit neuer Hoffnung für die Zukunft – zu verlassen.
Wer es lieber hört als sieht, kann auch unseren Soundtrack abrufen. Ein Fiktionstext führt Sie ins Herz einer statue blinding Aktion - verfügbar in französischer oder der deutscher Version.
Wo und wann?
Wo: Kiezkiosk Open Tiny https://opentiny.de/, Treptower Strasse in 12059 Berlin-Neukölln
Wann: 11-12 Februar, 2025, 11AM-9PM.